Sozialökologisches Waldmanagement
Der Bachelor-Studiengang an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

 

Absolvent:innen können als Bachelor of Science im Sozialökologischen Waldmanagement zur Stärkung und Bewahrung unserer Wälder beitragen, Teil eines Netzwerks und einer neuen Bewegung werden und zur sozialökologischen Transformation beitragen.

 

Zur Ausgestaltung der neuen Arbeitsrichtung und des Studiengangs hat ein zivilgesellschaftliches Netzwerk drei neue Professuren ermöglicht, die in Eberswalde besetzt wurden bzw. werden: 

  1. Sozialökologie der Waldökosysteme, 
  2. Wertebasierte Waldökonomie und 
  3. Sozialökologische Waldgovernance. 

Die Lehre wird außerdem von weiteren Kolleg:innen inner- und außerhalb der Hochschule sowie auch von Forst:praktiker:innen ergänzt. 

 

Die bis zu 25 Studierenden werden in sechs Semestern zum Bachelorabschluss geführt. 

 

Es gibt eher größere, ökosystem- und praxisbezogene Module; viel Zeit soll im Wald, aber auch mit dem Studium relevanter Literatur verbracht werden. 

 

Die Studierenden sollen – von der Waldbrandfläche Nordostdeutschlands bis zum karpatischen Urwald - möglichst viele sozialökologische Waldsysteme kennenlernen und ihre Beobachtungen und Lernerfahrungen zu den Waldbehandlungen in einen systemischen Zusammenhang bringen. 

 

Informationen für Interessierte auf den Seiten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung. 

Studiengangs-Website der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Eberswalde, 30. September 2024: Bundesumweltministerin Steffi Lemke eröffnete den neuen Studiengang Sozialökologisches Waldmanagement. Neben Steffi Lemke (von links nach rechts): Studiengangskooordinator Christoph Nowicki, Prof. Dr. Daniel Johnson, Initiator Peter Wohlleben, Gründungsstudiengangsleiter Prof. Dr. Pierre Ibisch (Foto: Chantal Alexandra Pilsl).

Auf Einladung von Peter Wohlleben besuchte am 31. Oktober 2024 die Verhaltensforscherin, Naturschutzaktivistin und Friedensbotschafterin der Vereinten Nationen Jane Goodall den neuen Studiengang in Eberswalde. Nach einem gemeinsamen Aufenthalt im Grumsin-Buchenwald im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, pflanzte sie einen Jane-Goodall-Baum auf dem Waldcampus der Hochschule für nachhaltige Entwicklung und feierte in der ausverkauften Stadthalle von Eberswalde einen Evening of Hope (Foto: HNEE).

Waldbewirtschaftung - aber nicht nur ein bisschen sozialer und ein bisschen ökologischer, sondern sozialökologisch

Nicht nur die bisherige Forstwirtschaft, sondern unsere gesamte Gesellschaft befindet sich in einer Multikrise. 

 

In einer Zeit wachsender Ansprüche von uns Menschen an die Wälder leiden diese unter vielfältigen Belastungen. Allein die Klimakrise stellt das Wissen um den Wald, seine herkömmliche Nutzung und im schlimmsten Falle seine Existenz in Frage. Sozialökologisches Waldmanagement soll für einen alternativen Umgang mit dem Wald stehen, aber auch für einen anderen Umgang mit Menschen, für die der Wald wichtig ist, sowie für eine andere Art und Weise ‚Wald zu lernen und zu lehren‘.

 

Wir wollen Wälder als Ökosysteme begreifen, als haushaltende und Arbeit verrichtende Gefüge. 

 

Als komplexe Systeme, in denen Lebewesen nicht nur miteinander im Wettstreit stehen, sondern sich mehr oder weniger fest zu Überorganismen und “Über-Überorganismen” verbünden. 

 

Die vielfachen Wechselwirkungen zwischen den Systemkomponenten erzeugen überraschende, sogenannte emergente Eigenschaften. Aus diesen Eigenschaften entstehen Funktion und Arbeitsfähigkeit. 

 

Wir Menschen sind Teil des globalen Ökosystems. In diesem System wird unsere Existenz von einer sehr großen Vielfalt von ökologischen Funktionen gesichert. Teile unserer menschlichen Gesellschaften, die sogenannten sozialen Systeme, treten mit lokalen oder regionalen Ökosystemen – darunter natürlich auch Wäldern –  in intensive Wechselwirkung und bilden dabei sozialökologische Systeme.

Gemeinsam Antworten auf dringliche Fragen suchen

Wenn das menschliche Leben vom Funktionieren der Ökosysteme abhängt, sind gesunde Wälder ein Menschenrecht. 

Im 21. Jahrhundert bedeutet „Waldgerechtigkeit“, dass alle Menschen einen angemessenen Zugang zu den von Wäldern dargebrachten Ökosystemleistungen haben. Das betrifft zum einen den konkreten lokalen Zugang zu Wald, aber auch den Zugang zu regionaler und globaler Regulation von Klima- und Wasserhaushalt. Die Waldökonomie ist dann nicht länger allein forstbetriebswirtschaftliches Problem. 

Gemeinsam wollen wir nach Antworten auf dringliche Fragen suchen: 

Wie kann das Management von Wäldern dazu beitragen, dass sie gesünder und funktionstüchtiger werden? Was können wir dabei vom Wald selbst lernen? Welche konkreten Bewirtschaftungsmodelle erlauben es, in der Klimakrise vom Wald zu leben, ohne ihn weiter zu schädigen? Welche sind die benötigten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für einen neuen Umgang mit dem Wald? Wie kann die Waldbewirtschaftung zu einer sozialökologischen Transformation beitragen?

Lust auf Wald

Unsere Studierenden haben Lust auf Wald und auf trans- und interdisziplinäres Wissen. 

Das Studium wird von neuartigen Professuren gestaltet, die in ein Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Institutionen, Praxispartner:innen und Waldeigentümer:innen eingebunden sind und von ihnen gefördert werden. Im Vordergrund des Lernens stehen ‚Erfahren und Begreifen‘ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. 

Die Studierenden erleben eine Vielzahl von sozialökologischen Wald-Systemen, vom Urwald bis zu schwer geschädigten Forstflächen. Sie sind bereit, sich auf den Wald einzulassen und von ihm zu lernen, aber studieren mit gleicher Begeisterung die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse. 

Unsere Partner:innen beteiligen sich an der angewandten Lehre und tragen aktiv dazu bei, dass sich die zukünftigen Absolvent:innen auf einem sich rasch wandelnden und diversen Arbeitsmarkt mit neuen Ideen etablieren und für Wälder Verantwortung übernehmen können. 

Holzernte und Holznutzung werden  selbstverständlich nicht abgelehnt, gemeinsam mit Praktiker:innen wollen wir erkunden, welche Formen der Nutzung ökosystemverträglich sind. Forstleute aus Landes- Kommunal- und Privatwäldern berichten von ihren Erfahrungen und lehren uns ihre Konzepte.

Was sollen wir wissen?

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